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28. März 2024

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Das Familienunternehmen als globaler Wirtschaftsfaktor

Das Familienunternehmen als globaler Wirtschaftsfaktor© pexels/andrea piacquadio

Große Familienunternehmen steigern ihre Umsätze. 118 der Top-Familienbetriebe kommen aus den USA, 78 aus Deutschland und sieben aus Österreich, so eine globale Erhebung von EY.

(red/czaak) Die umsatzstärksten Familienunternehmen der Welt konnten ihren Umsatz im Vorjahr im Schnitt um 14 Prozent steigern. Die asiatischen Unternehmen im Ranking steigerten ihren Umsatz gegenüber dem Family Business Index des Jahres 2021 um 21 Prozent, die nordamerikanischen um zwölf Prozent.

Die Zahl der österreichischen Vertreter unter den größten 500 Familienunternehmen der Welt ist in den letzten zwei Jahren auf sieben gewachsen – weltweit entspricht das einem Prozent der umsatzstärksten Familienunternehmen. Spar, Red Bull und Benteler (Automotive-Industrie) sind weiter die führenden österreichischen Unternehmen, vor XXXLutz, Alpla (Verpackung und Spritzguss), Egger und Mayr-Melnhof.

Das sind Ergebnisse des Global Family Business Index, der in diesem Jahr zum fünften Mal gemeinsam von der Universität St. Gallen und EY herausgegeben wird. Der Index listet die 500 umsatzstärksten Familienunternehmen weltweit auf, die seit mindestens zwei Generationen von einer Familie geführt werden.

USA Spitzenreiter und Österreich unter Top 100
Die USA stellen mit 118 Unternehmen die meisten Vertreter in den Top-500. Deutschland folgt mit 78 Unternehmen. Sieben der zehn größten Betriebe kommen aus den USA. Walmart (Handel) belegt Rang Eins und Berkshire Hathaway Rang Zwei. Aus Deutschland kommt die Heilbronner Schwarz Group (u.a. Lidl) auf Platz vier und BMW auf Platz sechs. Zusammen mit Bosch stellen diese Unternehmen zudem die drei umsatzstärksten Familienunternehmen Europas. Spar belegt als erstes Familienunternehmen in Österreich Platz 94.

„Familienunternehmen haben eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung. Sie sind ein Garant für Stabilität und nachhaltiges Wachstum und haben in schwierigen Zeiten einen langen Atem“, so Erich Lehner von EY Österreich. „Bemerkenswert ist zudem, wie gut auch österreichische Familienunternehmen unterm Strich durch die Pandemie gekommen sind.

Tradition und Innovation als Erfolgsfaktor
Bei der Anzahl der MitarbeiterInnen zählen die Familienunternehmen aus den Top-500-Unternehmen rund 24,5 Millionen, knapp 200.000 sind bei den sieben österreichischen Familienunternehmen angestellt. An Umsatz erwirtschaften die Betriebe zusammen 8,02 Billionen US-Dollar. „Unternehmerischer Erfolg braucht oft Zeit, das erklärt, warum nur ein einziges der sieben Familienunternehmen im Index jünger als 60 Jahre alt ist“, erläutert Lehner. Die österreichische Benteler AG wurde 1876 gegründet und ist damit fast 150 Jahre alt.

Die österreichischen Top-500-Familienunternehmen sind im Schnitt 76 Jahre alt. Die deutschen Betriebe im Ranking sind durchschnittlich 109 Jahre alt. Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck ist mit 354 Jahren das zweitälteste Unternehmen im Ranking. Nur der japanische Baukonzern Takenaka ist noch älter, er wurde vor 412 Jahren gegründet. Das durchschnittliche Alter der analysierten Unternehmen liegt bei 85 Jahren.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.03.2023