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12. Dezember 2024

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Unternehmen und das Thema Digitalisierung

Unternehmen und das Thema Digitalisierung© pexels/olia denilevich

Kluft zwischen großen und kleinen Betrieben beim Einsatz digitaler Innovation nimmt zu, so eine Analyse des Beraters EY. Fehlendes Personal, Wertschöpfung und Budget als größte Herausforderung.

(red/czaak) Der digitale Wandel war bei Österreichischen Unternehmen schon vor Corona auf dem Vormarsch und die Pandemie hatte die digitale Transformation in Österreichs Unternehmen noch verstärkt. Nun ist die Bedeutung technologischer Innovation für das Geschäftsmodell wieder zurückgegangen. 67 Prozent der Betriebe weisen ihr eine mittelgroße oder sehr große Bedeutung zu – vor einem Jahr lag dieser Anteil bei 80 Prozent. Das sind Ergebnisse einer EY-Studie, für die über 600 mittelständische Unternehmen in Österreich befragt wurden.

Mehr als ein Fünftel (27 Prozent, Vorjahr: 29) bewertet die Rolle der Digitalisierung aber anhaltend als groß. Gleichzeitig ist der Anteil der Unternehmen, für die digitale Konzepte kaum eine oder gar keine Rolle spielen, seit dem Vorjahr von 20 auf 33 Prozent angestiegen, der höchste Wert seit 2018. In der Finanzdienstleistung (43 Prozent), gefolgt von Gesundheit/Life Science (39) sowie Soziales, Wissenschaft, Bildung und Kultur (36) werden digitale Technologien besonders häufig eingesetzt, Schlusslicht sind Immobilienwirtschaft und Baugewerbe mit 17 Prozent.

Cloud und Data Analytics und Automatisierung und KI und CRM
„In den letzten Jahren ist die Bedeutung digitaler Technologien für heimische Unternehmen konstant gewachsen. Insbesondere war in den Vorjahren aufgrund der Corona-Pandemie ein starker Digitalisierungsdrang bei heimischen Unternehmen zu beobachten, der nun vor allem bei kleineren Unternehmen spürbar zurückgeht“, so Gunther Reimoser von EY Österreich.

Bezogen auf Anwendungen will jedes vierte österreichische Unternehmen in den kommenden zwei Jahren in Cloud Computing und Data Analytics investieren. Ein Fünftel möchte Automatisierung einsetzen, jeder siebente Betrieb Künstliche Intelligenz (KI). Ein weiterer Fokus betrifft noch das Thema digitale Kundenbeziehungen. „Möchte man weiterhin mit der digitalen Transformation Schritt halten, so braucht es Investitionen in Cloud Computing und die damit verbundenen Technologien“, ergänzt Christoph Mayer von EY Österreich.

Die östlichen Bundesländer führen
Im Bundesländer-Ranking punkten Unternehmen mit Sitz in Wien. 80 Prozent der Betriebe geben an, dass die Digitalisierung bereits jetzt eine sehr große oder große Rolle für das eigene Geschäftsmodell spielt. Dahinter folgen Betriebe in Niederösterreich (73 Prozent sehr wichtig oder wichtig) und Vorarlberg (65 Prozent). Für Betriebe in Kärnten haben digitale Technologien die geringste Bedeutung, sie reihen sich am Ende des Rankings ein.

Beim Thema Rahmenbedingungen sieht nur jedes zweite Unternehmen ein positives Umfeld, deutlich weniger als vor einem Jahr mit einem Anteil von 63 Prozent. Runtergebrochen auf die Standortbedingungen in den Bundesländern sind Unternehmen in Wien am zufriedensten (23 Prozent), gefolgt vom Burgenland (19). Am unzufriedensten sind Unternehmen in Tirol (9) und Kärnten (10 Prozent). Das inkludiert sowohl Abläufe und Produktion als auch Geschäftsmodelle, so die Studie von EY.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.03.2023