„Deshalb bin ich dann Finanzminister geworden.“
(Wien; Video/Text) Finanzminister Hans Jörg Schelling und Erste-Chef Andreas Treichl eröffnen neuen Finanzpark für Jugendliche und erzählen economy von ihrem ersten Erlebnis mit Geld.
Zeitgerecht zum Weltspartag eröffnet der weltweit erste Financial Life Park für Kinder und Jugendliche am Erste Campus in Wien. Das sogenannte „Flip“ soll die Bedeutung von Finanzen für die persönliche Lebensplanung vermitteln, ein wissenschaftlicher Beirat sichert dabei Unabhängigkeit und objektiven Wissenstransfer rund um das Thema Geld.
„Es war die revolutionäre Idee der Sparkassen, allen Menschen zur Schaffung und Sicherung von Wohlstand zu verhelfen“, so Andreas Treichl, CEO der Erste Group. „An diesem Auftrag hat sich bis heute nichts geändert – außer den Rahmenbedingungen, die finanzielle Entscheidungen beeinflussen“, ergänzt Treichl und: „Diese zu verstehen ist unserer Meinung nach essentiell. Und das wollen wir unabhängig und verständlich vermitteln.“
Förderung der finanziellen Eigenverantwortung
Das barrierefrei gestaltete „Flip“ soll die finanziellen Fähigkeiten primär von Kindern und Jugendlichen verbessern und zudem auch Erwachsenen entsprechende Informationen vermitteln. Den Kern des Wissenstransfers bildet dabei eine 120-minütige interaktive Tour, bei der Besuchern das Finanzwesen sowie die volkswirtschaftlichen Aufgaben einer Bank erklärt werden.
Das FLiP richtet sein Angebot an Kinder von zehn bis 13 Jahren, an Jugendliche von 14 bis 17 Jahren und an junge Erwachsene ab 17 Jahren, es gibt Touren in drei Schwierigkeitsklassen. Ab 2017 wird das Flip für Familien auch an Samstagen geöffnet sein wird. Generell erhält jeder Besucher ein sogenanntes „Wallet“, ein speziell konfiguriertes Tablet, das interaktiv durch die verschiedenen Stationen führt. Jede Tour wird von einem Wissensvermittler geleitet.
Die Überschuldung von Privathaushalten und Jugendlicher haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Geld kann daher gar nicht früh genug vermittelt werden. Philip List, Leiter des FLiP, erläutert: „Das FLiP will das Risikobewusstsein bei seinen jungen Besuchern schärfen und vorsorgen gegen Überschuldung und dient damit letztlich auch zur Armutsprävention.“
Unabhängige Wissensvermittlung und das erste Gelderlebnis von Finanzminister und Bankchef
Besonders wichtig ist den Betreibern die Unabhängigkeit. „Alle vermittelten Inhalte werden durch einen internationalen, wissenschaftlichen Beirat aus derzeit sechs Finanzexperten freigegeben“, betont List. Im Beirat sind Experten von WU Wien, Universität Wien, Stanford University, Österreichischer Schuldnerberatung, Sparkassenrat der Zweiten Sparkasse und OECD vereint.
Im Rahmen der Eröffnung befragte economy Finanzminister Hans Jörg Schelling und Erste Generaldirektor Andreas Treichl über ihren ersten Kontakt zu Geld. Beim Finanzminister drängte bereits „die Mutter jeden Schilling zwei mal umzudrehen“ und primär „wurde die Basis als Finanzminister durch den oftmaligen Besuch des Schulsparens gelegt“. Bei Andreas Treichl war es ein ambivalentes Erlebnis, mit sieben Jahren kaufte er seiner Mutter „für 14 Schilling eine Brosche im Papiergeschäft“, musste dann aber „enttäuscht beobachten, dass die Brosche beim Verlassen des Hauses abgenommen wurde“.